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  • HAUPTMENÜ:

  • Kompass VS Uhr

    In einem anderen öffentlichen Artikel haben wir bereits über Ziele & Systeme gesprochen. Ich persönlich stelle mir bei der Zielsetzung gerne eine Reise vor: Je nachdem, von wo aus ich starte und wo es hingehen soll, kann oder muss ich andere Vehikel benutzen, um zu meinem Ziel zu kommen.
    In diesem Artikel möchte ich vor allem die Art dieses "Vehikels" beleuchten, also das WAS und WIE bei der Zielsetzung.

    Kompass oder Uhr?

    Um bei der Zielsetzung toxische Ziele zu umgehen, brauchen wir - neben einer Vision - auch ein System, welches zunächst mal effektiv und erst dann effizient ist! Aber worin liegt eigentlich der genaue Unterschied? Das möchte ich nun gerne anhand des Bildes "Kompass oder Uhr" erklären:

    Effektivität ist wie ein Kompass. Sie bezieht sich auf Prinzipien, Resultate, Prioritäten, Sinn und Zweck ⇒ kurz gesagt die Vision, das "was" und das "sein" ⇒ die Richtung in die wir steuern wollen, bzw. die uns von unserem Start zu unserem Ziel bringt. Nicht wir, sondern Prinzipien regieren diese Welt! Es wäre anmaßend zu denken, wir selbst würden diese Kontrolle ausüben. Wir können vielleicht unsere Handlungen kontrollieren, aber nicht direkt deren Konsequenzen. Konsequenzen entstehen immer aus Handlungen UND Prinzipien (so wie z.B. bei den Naturgesetzen).

    Effizienz ist dagegen wie eine Uhr. Sie bezieht sich auf den Weg zu den Resultaten und Zielen, darauf "wie" wir etwas machen, nicht unbedingt "was" wir machen ⇒ wie schnell / sicher / nachhaltig / usw. uns das Vehikel das wir auf unserer Reise benutzen wollen, weiter bringt. Manche Menschen verstehen es beispielsweise, die Erfolgs-Leiter effizient hochzusteigen. Lehnt diese Leiter aber gegen die falsche "Wand", ist ihr Vorgehen dennoch nicht effektiv. Es ist daher durchaus möglich, sehr effizient die falschen Ziele zu verfolgen, und damit ineffektiv zu sein.

    Ordne also immer die "Uhr" dem "Kompass" unter! Unser System sollte uns in erster Linie (wie ein Kompass) in die richtige Richtung weisen. Erst danach können wir auf die Uhr schauen, wie schnell wir zu einem Ziel gelangen... Viele machen das aber leider genau anders herum! Es bringt nichts, das Tempo zu erhöhen, wenn Du in die falsche Richtung (oder gar im Kreis) läufst! Die "Uhr" kann uns sagen, wann eine Besprechung stattfindet, aber nicht ob es sich lohnt, daran teilzunehmen. Was ist, wenn uns die Besprechung nur von dem Weg abbringt, der für uns der Richtige ist? - das kann uns nur der "Kompass" zeigen, nicht die Uhr. Kannst Du dir einen Chirurgen vorstellen, der mitten in einer Operation ans Telefon geht? Das Telefon wäre vermutlich das "Effizientere" (Uhr), die Operation aber das "Effektivere" (Kompass). Viele Menschen verwechseln Dringlichkeit aber leider oft mit Wichtigkeit! Um das zu vermeiden, brauchen wir ein gut durchdachtes System!

    Was sollen denn die "Nachbarn" denken?

    Beim Thema "Kompass" ist mir eine Sache noch ganz wichtig: Vergleiche Dich NICHT mit anderen!!! Solange Du "Angst" vor der Meinung anderer hast, machst Du dich selbst von ihnen abhängig... Die traurige Wahrheit ist: Kaum ein Mensch interessiert sich wirklich für Dich bzw. für Deine Fehler - die meisten Leute sind in erster Linie mit sich selbst beschäftigt. Ich weiß, das klingt hart, ist aber so... Der Tod jeden Glücks ist der Vergleich mit anderen!

    "Miss Deinen Erfolge NIEMALS mit dem Lineal eines anderen!"

    Der Fehler #1 dabei liegt in der Fremdwahrnehmung: also sich Gedanken zu machen, was die anderen denken könnten. Die Angst vor Kritik und Ablehnung hält unzählige Menschen klein. Du baust Dir damit die Gitterstäbe für deinen eigenen Käfig im Kopf. Ganz ehrlich: Es ist doch scheißegal, was die "Nachbarn" denken. Viel wichtiger ist, dass Du zufrieden bist! Hier sind noch ein paar konkrete Tipps:

    1. Habe keine Angst vor Hate! Selbst die Biene Maja 🐝 und der Pumuckel bekommen Hater-Kommentare! Niemand, der in seinem persönlichen Wachstum weiter ist als Du, wird dich "haten". Hass und Missgunst kommen immer und ausschließlich von unten nach oben. Stehe darüber! "Je hohler ein Gefäß, desto lauter klingt es..." [William Shakespeare]
    2. Hater
    3. Konzentriere Dich ausschließlich auf das Positive! Sei mal ehrlich: Wenn Du etwas Positives hörst, glaubst Du das vielleicht 5 Minuten lang... Wer dagegen etwas Negatives hört, glaubt das manchmal sein ganzes Leben lang. Gehe deswegen möglichst nicht auf Negatives ein, sondern konzentriere Dich ausschließlich auf das Positive.
    4. Die Leute reden so oder so! Menschen die lästern, tun es so oder so. Egal, was Du tust! Also mache wenigstens das, was Du wirklich willst und steh zu Dir selbst. So hast Du auf jeden Fall schon mal mehr Spaß als die Lästerer 😋.
    5. Sichtweise
    6. Lass den folgenden Gedanken los! Was könnte denn XY denken? Atme bei solchen Gedanken tief ein und aus, dann lächle Dir selbst zu und tue es trotzdem! In den meisten Fällen denkt XY nicht mal wirklich darüber nach - wenn doch, gelten die Punkte 1) bis 3)
    7. Reise in die Zukunft! Stell Dir vor, Du bist alt und grau. Zufrieden blickst Du auf Dein Leben zurück. Denkst Du, es ist dann noch von Bedeutung, was irgendjemand mal von Dir gedacht hat? Ist es nicht viel bedeutsamer, dass Du deinen eigenen Weg gegangen bist?
    8. Spring über Deinen Schatten! Nimm Herausforderungen an, vor denen Du Respekt hast und bewältige sie. Verlasse deine Komfortzone und wachse über Dich hinaus. Das zeigt Dir, wieviel in Dir steckt!

    Fazit: Erst Kompass, dann Uhr

    Vergleichen wir unsere Tätigkeit bzw. das Lernen & Üben nochmal mit einer Reise: Du startest an einem bestimmten Ort und hast ein bestimmtes Ziel. Die globale Beziehung dieser zwei Gegebenheiten bildet der Kompass ab. Es gibt aber viele unterschiedliche Arten um vom Start zum Ziel zu kommen. Diese sind unterschiedlich effizient, d.h. unterschiedlich schnell, unterschiedlich teuer, unterschiedlich bequem, usw. Fokussieren wir uns mal auf EIN Vehikel, metaphorisch z.B. ein Auto. Das Auto selbst ist die Gesamtheit der Systeme die wir einsetzen. Motivation & kurzfristige Ziele entsprechen in dieser Analogie demnach dem Kraftstoff, nicht aber dem Auto oder gar dem Reiseziel! Natürlich brauchen wir Kraftstoff um das Auto zu bewegen, es macht aber absolut keinen Sinn ein Auto zu besitzen, nur um den Kraftstoff zu verbrennen… ein ähnlich absurdes Beispiel wäre: zu Essen, nur um fett zu werden… schau Dir hierzu auch gerne meinen Artikel über die Lerntypen an.

    Am Wichtigsten ist: Gehe DEINEN Weg (Kompass) in DEINEM eigenen Tempo (Uhr)! Vergleiche Dich nicht mit anderen, egal ob Du besser oder schlechter, schneller oder langsamer, oder was auch immer bist. Jeder startet seine Reise von einem anderen Punkt aus. Jeder hat ein (leicht oder auch massiv) anderes Ziel. Und jeder benutzt evtl. auch ein anderes Vehikel. Selbst wenn alle drei Punkte zwischen Dir und dem Menschen mit dem Du dich vergleichst, absolut identisch wären (was sie definitiv NICHT sind!), seid ihr immer noch zwei komplett unterschiedliche Persönlichkeiten mit verschiedenen Fähigkeiten, Vorlieben, etc.

    Kompass-Modell

    Unterschiedliche Konzepte (bzw. Systeme) kann man auch als unterschiedlich lange Wege vom Start zum Ziel sehen. Das perfekte Systeme wäre in diesem Modell demnach eine Gerade in die Richtung, in die der Kompass zeigt. Reale Systeme entsprechen dann z.B. den dargestellten Kurven, wobei eine (für einen bestimmten Schüler) etwas länger sein kann, als die Andere. Für einen anderen Schüler kann es vielleicht auch genau anders herum sein. Während der Lernphase besteht allerdings oft die Gefahr des sog. "Shiny Object Syndroms", d.h. der Schüler wird dabei (oft auch durch den falschen Fokus auf die "Uhr") durch Kleinigkeiten von seinem ursprünglichen Weg abgebracht und springt dann zwischen den Systemen hin und her [in der Fachwelt wird das Coach-Hopping genannt], was seinen Gesamtweg aber massiv (und unnötig) verlängert!

    Piping - genau wie jede andere Tätigkeit auch - kann (und sollte) eine lebenslange Reise des Lernens, Übens und Fortschritts sein. Und zwar unabhängig von Errungenschaften und Leistungen. Die Buddhisten reden diesbezüglich davon, dass "den Weg zur Erleuchtung zu gehen" sogar viel wichtiger ist als die ultimative Erleuchtung selbst. Indem wir uns ausschließlich mit Anderen vergleichen, fokussieren wir uns konstant auf Ziele, die nur einen Mangel an Fähigkeiten verstärken oder die Illusion der Kontrolle über die tatsächliche Kontrolle stellen.

    Autor: Robert Reibl (21.05.2023)

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