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  • HAUPTMENÜ:

  • Ziele VS Systeme

    Wann war das letzte Mal, als Du in deinem Leben etwas für Dich Signifikantes erreicht hast? Hast Du eine bestimmte Menge an Kilos abgenommen, oder ein gesetztes Fitness-Ziel erreicht? Einen Kurs beendet, oder einen Abschluss erhalten? Oder vielleicht ein großes Bauprojekt im Eigenheim abgeschlossen?

    Wenn ja, Gratulation! Es fühlt sich großartig an, so ein Ziel zu erreichen und zu merken, wie sich die harte Arbeit auszahlt, richtig?

    Jeder Meilenstein dieser Art beginnt typischerweise mit kleinen Schritten - üblicherweise setzt Du dir ein Ziel und planst ausführbare Schritte, die Dich dem Ziel Stück für Stück näherbringen. Idealerweise führst Du diese Schritte einen nach dem anderen aus, was Dich dann irgendwann dein übergeordnetes Ziel erreichen lässt.

    Goals Vs Systems

    Der Weg ist das Ziel...

    Wie auch immer... was Du feiern solltest, ist nicht das Erreichen des Ziels selbst, sondern eher die konsistente Arbeit, die Dich dorthin gebracht hat! Es gibt einige Konzepte über Zielsetzung, welche die traditionelle Idee "ein Ziel zu erreichen" auf den Kopf stellen und sich stattdessen auf den "Weg" konzentrieren - und wie konsistent Du ihn gehst (quasi, welches "Vehikel" Du benutzt). Demnach ist dies weitaus wichtiger als das Ziel selbst.

    James Clear, der Autor des Bestsellers Atomic Habits, suggeriert, dass Systeme, die Dich näher an ein Ziel bringen, viel entscheidender sind als das Erreichen des Ziels selbst. Denke mal an Dein(e) Ziel(e) bzgl. des Pipings. Ist Dein Ziel beispielsweise, in einer Solo-Competition gut abzuschneiden, wird das System deines Übungs-Regimes dafür entscheidend sein. In unserem Kurs: 10 Rules for Success lernst Du die methodischen Grundlagen eines solchen Systems.

    Selbst wenn Du dein(e) Ziel(e) komplett ignorieren würdest, wird Dich der Fokus auf so ein System mit der Zeit so weit bringen, dass Du das Ziel dennoch erreichen kannst. Ein konkretes Beispiel: Dein Ziel ist, eine 2/4 March Competition zu gewinnen. Dein Übungs-Regime besteht aus Arbeit mit dem Manometer, um Deine tonale Qualität zu verbessern, sowie gezielten Exercises, um Deine rhythmische und technische Genauigkeit zu verbessern. Würdest Du dich trotzdem verbessern, wenn Du all diese Dinge tust, obwohl Du dein Ziel "die Competition zu gewinnen" ignorierst? Diese Frage ist doch beinahe rhetorisch!

    Ziel VS Vision

    Ist eine Vision so etwas wie ein Ziel? Jein. Nicht ganz. Der folgende Unterschied zwischen einem ZIEL und einer VISION ist mir sehr wichtig:

    Ziele beziehen sich auf Dinge im "Außen", auf Materielles. Ich kann z.B. das Ziel haben, einen Lamborghini zu besitzen. Und wenn er dann in der Garage steht, habe ich mein Ziel erreicht. Und nun - glücklich? Vielleicht die erste Zeit. Klar jubeln wir beim Erreichen eines Ziels, so ein Lambo ist ja auch ein "cooles Geschoss"... Aber wie in der Kindheit mit dem Spielzeug, das wir uns jahrelang ersehnt haben, spielen wir ein paar Tage damit, bevor es schließlich in der Ecke landet und etwas Neues interessanter ist. Das Frustrierende an Zielen ist: Sie machen NICHT langfristig / nachhaltig glücklich oder zufrieden. Außerdem liegen Ziele ja (definitionsgemäß) in der Zukunft - das führt dazu, dass auch Gedanken und Fokus in der Zukunft liegen.

    Bei einer Vision dagegen geht es um etwas Anderes: nämlich das "Innere", um's "Sein". Es dreht sich alles darum, wer und wie Du in Zukunft sein, leben und fühlen möchtest ⇒ Dein Wunschbild von Dir selbst. Um eine Vision entstehen zu lassen, können wir bei Zielen anfangen, müssen uns aber ein paar Schritte weiter wagen. Um auf das "Lamborghini" Beispiel zurück zu kommen: Worum geht es Dir dabei? Um Freiheit, Image, Status, Prestige, Spaß? Eine Vision ist immer an Werten orientiert - diese halten auch Gedanken und Fokus besser im Hier & Jetzt.

    Ziele sind toll, solange Du nicht von ihnen erwartest, dass sie Dich glücklich machen. Ziele und Visionen dürfen (und sollten!) aber Hand in Hand gehen. Natürlich ist es absolut nicht verwerflich, sich materielle Dinge zu erträumen und auf die Erfüllung dieser Träume hinzuarbeiten. Sieh das Ganze mal wie einen Baum: Jedes Ziel ist ein Ast dieses Baums. Die Vision ist aber der Stamm des Baums ⇒ im Fall des Pipings: unser KPI-System. Ohne einen gesunden Stamm werden die Äste wohl kaum viele Blüten oder Früchte tragen. Gutes Mindset & Glaubenssätze sind in dieser Metapher der nährstoffhaltige Boden und Dünger zugleich. Sieh Dir als konkretes Beispiel auch gerne die Vision des BIT (Bagpipes Improvement Triquetra) an.

    Eine große Herausforderungen der meisten Menschen besteht darin, dass sie ihre Ziele "in ein Vakuum" setzen, d.h. sie haben ein Ziel für Bereich A, ein anderes Ziel für Bereich B, ein weiteres Ziel für Bereich C, usw.
    Oft gibt es aber Spannungen zwischen diesen Zielen - ein Ziel bringt Dich zwar in einer Richtung weiter, macht es Dir aber bzgl. eines anderen Bereichs schwerer. Auf diese Art von Zielen gehen wir gleich noch detaillierter ein.
    Die Lösung: All Deine ZIELE müssen im Einklang mit Deiner VISION stehen! Nur so unterstützen sich die Ziele gegenseitig. Ein SYSTEM hilft Dir, alles was du tust, konsistent und kohärent mit Deiner übergeordneten Vision in Einklang zu bringen. Natürliche (und sehr positive) Nebenprodukte dieses Vorgehens sind: Fokus und kompromissloser Fortschritt...

    Toxische Ziele

    Nun aber zu den bereits erwähnten "Spannungen zwischen einzelnen Zielen"... Oft heißt es, man soll nicht zu viele Bälle gleichzeitig jonglieren oder nicht mehrere Hasen gleichzeitig auf der Wiese jagen... Ja, da ist durchaus was Wahres dran, ABER nur, wenn manche der "Bälle" bzw. "Hasen" die falschen Ziele sind:

    Ziele helfen definitiv bei der Motivation, gar keine Frage! ABER: Was ist, wenn eine konkrete Zielsetzung dem übergeordneten Ziel tatsächlich sogar abträglich wäre? Diese Art von Zielen nennt man: toxische Ziele.

    Karotte Esel

    Stelle Dir vor, Du trainierst für einen Halb-Marathon. Viele Menschen würden dafür monatelang hart arbeiten. Ab dem Moment, in dem sie die Ziellinie überschreiten, hört für sie das Training dann aber auf. Das Ziel war schließlich, den Halb-Marathon abzuschließen. Nun, als das geschafft ist, "schwebt" das Ziel nicht mehr vor ihnen, um sie laufend zu motivieren. Wie die sprichwörtliche "Karotte vor dem Esel" - sobald der Esel die Karotte doch mal erwischt, wird er aufhören weiter zu laufen...

    Wie oft hast Du dir schon ein Abnehmziel gesetzt, es erreicht und daraufhin Dein Fitness- und/oder Diät-Regime beendet, nur um die darauffolgenden Monate zu beobachten, wie die Pfunde langsam aber sicher wieder steigen? Hallo Jo-Jo-Effekt!

    Wenn all Deine harte Arbeit nur auf ein konkretes Ziel gerichtet ist, was bleibt übrig um Dich weiter zu pushen, nachdem das Ziel erreicht wurde? Was, wenn das Ziel (aus welchem Grund auch immer, ohne Deine Schuld) gar nicht erreichbar ist? Dann ist Frust vorprogrammiert und Du brauchst ein neues Ziel... Lies Dir zum Thema Motivation auch gerne den Artikel über Lerntypen durch.

    Oder sogar noch schlimmer: Was, wenn Dich das gesetzte Ziel sogar schlechter macht? Was, wenn ein Ziel in einer Kategorie, Ziele in anderen Kategorien sogar untergräbt? Was, wenn Du begonnen hast Dudelsack zu spielen, mit dem Ziel in 6 Monaten mit Deiner Band auf einer Parade mit zu marschieren? Durch den engen Zeitrahmen musstest Du Abkürzungen nehmen wie z.B. das "Steady Blowing" zu vernachlässigen, und hast Dir unzählige Crossing Noises oder rhythmische Unsauberkeiten angewöhnt. Nur um Dir für die Parade ein paar Tunes drauf zu schaffen? Wie viele schlechte Gewohnheiten hätten sich wohl in dieser Zeit eingeschliffen? Und wieviel Zeit müsstest Du wohl investieren, um diesen wieder entgegenzuwirken bzw. sie wieder auszubügeln?

    Der bessere Weg wäre doch, an der "Wurzel des Problems" anzugreifen, oder?

    Zielsetzungs-System-Framework

    Mein Framework ein zielorientiertes System zu erschaffen sind folgende 5 Schritte:

    1. Setze Dir das richtige Ziel: Natürlich sind Ziele wichtig! Du musst natürlich wissen, wo die "Reise" hingehen soll... Der optimierteste Weg von A nach B bringt Dir nichts, wenn Du eigentlich nach C gelangen willst. Diesen Aspekt machen in der Produktivitäts-Steigerung übrigens sehr viele Menschen falsch! Wenn Du Ratschläge von anderen bekommst oder einholst, nimm sie bitte nur von Menschen an, die in diesem Aspekt schon da sind, wo du hinwillst!
    2. Forme (oder wähle) eine Strategie: Stelle Dir hier die Frage: Was hat für Dich bereits in der Vergangenheit funktioniert? Stelle Dir außerdem die Frage: Was hat bereits für andere in der Vergangenheit funktioniert? Natürlich kannst Du auch auf bestehende Strategien zurückgreifen, so wie unsere 10 Rules for Success, in Verbindung mit unserem KPI-System.
    3. Zuerst die einmaligen Aktionen: Diese einmaligen Aktionen sind jene Dinge, die Du nur einmal tun musst, sich danach aber langfristig auszahlen. Quasi der Katalysator für Deine langfristige Veränderung!
      Ein Beispiel im Bereich Abnehmen wäre, einen Personal Trainer zu engagieren - das machst Du einmal, bringt Dich aber eher dazu, täglich zu trainieren. Das tägliche Training ist eine Gewohnheit, den Trainer zu engagieren aber nur eine einmalige Aktion.
      Ein anderes Beispiel: Wenn Du täglich mit Excel arbeitest und normalerweise täglich eine neue Tabelle erstellst, wäre eine einmalige Aktion, eine wiederverwendbare Vorlage zu erstellen, die Dir die Zeit spart, immer wieder eine neue Tabelle zu erzeugen.
    4. Kreiere ein System für regelmäßige Aktionen: Das ist der Punkt an dem dann die "PS wirklich auf die Straße kommen". Du erschaffst Gewohnheiten, die Dich regelmäßig (also bspw. täglich oder wöchentlich) Schritt für Schritt Deinem Ziel näherbringen.
    5. Committe Dich zur Umsetzung: Sowohl das Ziel als auch das System sind bedeutungslos, wenn Du nicht ins Handeln kommst und diszipliniert umsetzt. Eine Methode hierzu ist die 10/30/100 Regel:
      In den ersten 10 Tagen der regelmäßigen Aktionen willst Du erstmal herausfinden, ob es nachhaltig ist. D.h. ein Test, ob Du es wirklich täglich bzw. wöchentlich zu 100% durchziehen kannst.
      In den darauffolgenden 30 Tagen führst Du es weiter aus und festigst die Gewohnheit. Hier ist das Ziel mindestens eine 90%ige Umsetzungsquote - wenn Du es also einmal von zehn Gelegenheiten nicht schaffst, ist das nicht so schlimm, solange Du danach trotzdem wieder weitermachst.
      In den 100 Tagen danach wirst Du beginnen wirklichen Fortschritt zu bemerken. In dieser Phase solltest Du dich zu einer Quote von mindestens 80% Umsetzung committen.

    Fazit: Ziel oder System

    Natürlich haben Ziele ihren gerechtfertigten Platz in der Motivation, auch im Rahmen der Verbesserung. Ziele können sogar eine sehr mächtige Quelle der Motivation sein - wenn sie in gesundem Maße eingesetzt werden. Sie können aber ebenso gefährlich sein, wenn sie sich zu toxischen Zielen entwickeln. Das kann vermieden werden, indem wir uns auf ein System und gute Gewohnheiten fokussieren. Nicht umsonst gibt es das beliebte Akronym: SYSTEM, im Sinne ganzheitlicher Konzepte:

    Save YourSelf Time, Energy and Money [Spare Dir selbst Zeit, Energie und Geld]

    Kurzfristige Ziele (Instant Gratifications) können ebenso kurzfristig der Motivation helfen, müssen aber auch stets dem übergeordneten Ziel bzw. der Vision dienen. Tun sie das nicht, sind sie langfristig gesehen nur Verschwendung von Ressourcen wie Zeit, Energie und/oder Geld. Konzentrierst Du dich auf das übergeordnete Ziel, sind die Ergebnisse der kurzfristigen Ziele meistens natürliche Nebenprodukte, die ohne zusätzlichen Aufwand entstehen.
    Kurzfristige Ziele sollten also nur Mittel zum Zweck sein, um leichter zum übergeordneten Ziel (= Vision) zu gelangen, aber nicht zum Ziel selbst werden. Zu Deiner VISION gehören daher - neben der Tätigkeit - auch Aspekte wie Umfeld, Gesundheit, Intellekt, Spiritualität, Charakter-Integrität, emotionales Wohlbefinden, usw. Wie fokussiert und konkret sind Deine Ziele bzgl. dieser Aspekte? Wie kohärent sind sie mit deiner Vision?

    "Werde Dir bewusst, was Du erreichen willst und fokussiere Dich auf den Prozess statt auf das Ergebnis." [Nick Saban]

    Eine vergleichbare Sichtweise darauf ist: Taktik VS Strategie. Sinngemäß nach Carl von Clausewitz (ein Soldat und Militärwissenschaftler) ist Taktik die Lehre vom Gebrauch der Streitkräfte im Gefecht, Strategie dagegen die Lehre vom Gebrauch der einzelnen Gefechte zum Zweck des Krieges. Aber zurück zu unserem Thema: Viele Lehrmethoden bieten lediglich Taktiken (anhand konkreter Ziele) statt einer Strategie, bzw. einem System. Überlege also immer, ob eine Taktik wirklich auch für Deine Strategie hilfreich oder gar entscheidend ist! Werde Dir dazu erstmal deiner Vision bewusst, um wiederum die für Dich richtige Strategie wählen zu können.

    Fokussiere Dich NICHT darauf wer (oder wo) Du sein sollst oder sein willst, sondern darauf, wer (und wo) Du bist und wie Du "morgen etwas besser werden kannst, als Du es heute bist" - konzentriere Dich also auf ein System, das Dich dorthin bringt - so wie unsere 10 Rules for Success [WIE], in Verbindung mit unserem KPI-System [WAS]. Der dritte Schlüssel ist Umsetzung & Gewohnheiten.

    Autor: Robert Reibl (25.09.2022) [inspiriert von Andrew Douglas]

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